Als Profi war Dietmar Hirsch eher der Mann für das Rustikale. Im defensiven Mittelfeld räumte er ab. Insgesamt 203 Mal stand er für den MSV Duisburg in der Bundesliga und der 2. Bundesliga auf dem Rasen.
Kein Wunder, dass er es als Traum empfand, nun das Traineramt bei den "Zebras" zu übernehmen. Und nachdem er im letzten Jahr noch den 1. FC Bocholt zur Hinrundenmeisterschaft führte, ist ihm dies nun auch mit seinem MSV gelungen.
Im letzten Jahr konnte Bocholt die famose Hinserie nicht bestätigen, beim MSV kann man nicht davon ausgehen, dass sie so nachgeben, der Kader wirkt dafür zu stark.
Auf der Pressekonferenz vor dem Heimspiel am Samstag (30. November, 14 Uhr) gegen die SF Lotte gab der Coach einen kleinen Einblick, wie er die ersten Monate als Trainer der Meidericher erlebte. "Wenn ich die Arena betrete, bekomme ich Gänsehaut. Ich wollte immer hier Trainer sein, bisher ist zum Glück alles glattgelaufen, auch wenn wir schon das eine oder andere Mal angezählt wurden, weil wir zu passiv aufgetreten sind."
Da der MSV sich aber bisher keine große Delle geleistet hat, steht man mit sechs Punkten Vorsprung an der Spitze. Das ist keine Selbstverständlichkeit, wurde der Kader nach dem Drittliga-Abstieg doch komplett erneuert.
Ich freue mich wie ein kleines Kind hier zu sein, ich fahre jeden Tag gerne zum Training.
Dietmar Hirsch
Daher gab Hirsch zu Protokoll: "Ich freue mich wie ein kleines Kind hier zu sein, ich fahre jeden Tag gerne zum Training." Doch für den Ex-Profi ist das Drumherum mindestens genauso wichtig, wie er erklärte: "Wir arbeiten alle eng zusammen. Es macht Spaß, alle sind offen, wir wurden mit offenen Armen empfangen. Wir haben eine sehr menschliche Atmosphäre, ich versuche da auch etwas zurückzugeben. Ich habe mir es bisher genauso vorgestellt und erträumt. Ich hoffe, ich bleibe noch lange."
Aktuell gibt es keinen Grund, warum Hirsch nicht bleiben sollte. Mit der neuen Euphorie in Duisburg kann er gut leben, groß dagegen angehen will er nicht: "Ich habe immer von kontrollierter Euphorie gesprochen. Wir haben uns diese Ausgangslage erarbeitet. Warum soll ich jetzt etwas bremsen, was positiv ist? Wir drehen aber auch nicht durch. Man sieht, wie die Jungs im Training Gas geben und auch die letzten Punkte noch wollen."